Fotos:
nj-architekten
Das Grundstück ist mit einer Luftlinie von rund 1500 m vom Kölner Dom entfernt. Es befindet sich im Süd-Westen der Stadt Köln. Das zu planende Gebäude ist ein Teil eines klösterlichen Ensembles an der romanischen Kirche St. Pantaleon. Sie ist Teil eines Pilgerweges namens „Via Sacra“ welcher an den romanischen Kirchen Kölns entlangführt.
Der ehemaligen Klosteranlage ist im Norden ein Park angeordnet, welcher trotz hoher Immissionen durchaus Potenzial besitzt. Der Grünfläche vorgelagert erstreckt sich eine stark befahrene Straße, der „Rothgerberbach“, über welche sich in östlicher Richtung der Rhein mittels der „Severinsbrücke“ passieren lässt. Vom Park aus führt eine gewendelte Fußgängerbrücke über den „Rothgerberbach“ zu einer nahegelegenen U-Bahn-Station. (Poststraße)
Das Park- und Klostergelände liegt auf einer ebenen Fläche. Das Straßennetz hingegen senkt sich vom „Rothgerberbach“ zur „Waisenhausgasse“ um bis zu sechs Metern ab. Das Gesamtensemble kann mit Kraftfahrzeugen über ein Portal, welches sich „Am Weidenbach“ befindet und zusätzlich fußläufig über eine Treppe von der „Waisenhausgasse“ erschlossen werden.
Um die Immunität der Klosteranlage zu verstärken wurde ein erster Baukörper entlang des Parks positioniert. Parallel zur Kirche befindet sich ein zweiter Baukörper, dessen Stellung den derzeitig recht überdimensionierten Hof verkleinert. In deren Zwischenraum entsteht eine Struktur ähnlich der eines Peristyls welche eine intime Ausstrahlung besitzt.
Die Haupthäuser sind in einen öffentlichen im Erdgeschoss und einem privaten Bereich in den Obergeschossen gegliedert. Das Erdgeschoss bietet Platz für ein Café, Restaurant, Besucherzimmer und den Empfang das im Untergeschoss befindliche Thermalbad. Dem Obergeschoss ist eine reine Wohnnutzung zuzuordnen.
Das Ensemble hat ganzheitlich betrachtet den Charakter einer klösterlichen Anlage. Eine Nutzung, welche an gleicher Stelle schon bestand.
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Als „Eingang“ fungiert das wiederaufgebaute Torhaus im Bord-Westen der Anlage. Dieser leitet schräg und somit in erster Linie ungünstig in den Platz ein. Um dieses Defizit auszugleichen stellt sich eine großzügige Öffnung im Kreuzgang in den Weg. Am anderen Ende, im Süd-Osten, führt eine Freitreppe von der Waisenhausgasse hoch zu dem Kirchenplateau. Hier besteht eine ähnliche Situation wie die zuvor beschriebene.
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Hier befinden sich Überreste des ehemaligen Kreuzgangs der Klosteranlage. Zur Zeit sind sie in einem Kindergarten integriert. Der Kreuzgang wird von dem Neubau aufgegriffen und interpretiert ihn neu. Durch diese Maßnahme wirkt der Neubau ergänzend in dem historischen Kontext.
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Der Kapitelsaal wurde nachträglich auf dem ehemaligen Kreuzgang errichtet. Wie bei Punkt (2) kommt hier das gleiche Motiv zum Tragen.