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Realisierungswettbewerb
„Neubau eines Sportpavillons für die Landesgartenschau in Neustadt an der Weinstraße“

Fotos:

nj-architekten

2. Preis


Entwurfskonzept / Integration in das Gesamtkonzept der LGS
Der architektonische Entwurf des Pavillons ist tief verwurzelt in einer konzeptionellen Symbiose aus Landschaftsarchitektur und der spezifischen Topografie der Umgebung. Die Struktur artikuliert sich als subtiler Vermittler zwischen der natürlichen und anthropogenen Welt. In unmittelbarer Nähe etablieren Kletterfelswände eine physisch-sportliche Komponente, die nicht nur funktional, sondern auch ideell die Verschmelzung von Natur und Architektur thematisiert. Der Pavillon setzt dabei einen diskreten, gleichwohl signifikanten Akzent in der Landschaft. Die Panoramabar, architektonisch in den Hang integriert, fungiert als symbolische Nahtstelle zwischen gebauter Form und naturbelassener Umgebung. Der renaturierte Speyerbach verankert den Raum zudem auf einer ökologisch-ästhetischen Ebene. Als Findling konzipiert, dient der Pavillon als ein monolithisches Element, das die landschaftlichen wie auch sportlichen Erlebnisse der Umgebung zu einem kohärenten Narrativ zusammenführt.


Innere Aufteilung
Die räumliche Disposition des Pavillons folgt einer funktional-strategischen Logik, die auf Transparenz, Effizienz und intuitive Orientierung setzt. Der zentrale Erschließungsflur, durch natürliche Lichteinlässe moduliert, fungiert als verteilter Knotenpunkt, von dem aus alle wesentlichen Nutzungsräume erschlossen werden. Die Anordnung der Umkleideräume und Funktionsbereiche um diesen Korridor gewährleistet nicht nur kurze Wege, sondern auch eine optimale Beziehung zur Außenwelt. Die großzügige Öffnung der Raumvolumen zu den umliegenden Sportflächen evoziert eine Kontinuität zwischen Innen- und Außenraum, die sowohl visuell als auch atmosphärisch eine erweiterte Raumwahrnehmung ermöglicht. Überdachte Außenbereiche tragen nicht nur zur Aufenthaltsqualität bei, sondern bieten eine architektonische Pufferzone zwischen Funktionalität und landschaftlicher Erholung. Ein diskreter Nebeneingang führt zu den sanitären Außenanlagen und garantiert eine pragmatische Erschließung bei sportlichen Großveranstaltungen.


Gestaltung, Konstruktion und Material
Die architektonische Materialität des Pavillons steht in einem bewussten Dialog mit der natürlichen Umgebung. Holz, als primärer Baustoff gewählt, wird nicht allein aus ästhetischen Überlegungen eingesetzt, sondern ist Ausdruck eines tiefen ökologischen Engagements. Die tragende Struktur des Gebäudes basiert auf einem Holzrahmenbau, der eine hohe Flexibilität und Langlebigkeit bietet. Die vertikale Douglasienholz-Schalung der Fassade fungiert als transitorisches Element, das Licht, Luft und Wetter in das Rauminnere lässt, ohne die Kontrolle über das Raumklima zu verlieren. Diese haptische und visuelle Verbindung zur Umgebung wird durch die konsequente Weiterführung der Holzverkleidung über das Dach verstärkt, wodurch der Pavillon als skulpturale Intervention in der Landschaft erscheint. Im Innenraum schafft die Verwendung von Holzverkleidungen eine warme und intime Atmosphäre, die durch den Einsatz von Cradle-to-Cradle-zertifiziertem Kautschukbodenbelag und eleganten Feinsteinzeug-Fliesen in den Nassbereichen komplementiert wird.

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